Wie viel Ausgang darf sein?
Teenager wollen die Welt entdecken. Auch in der Nacht. Vielen Eltern macht das Angst. Was tun?
Lieber die Clique als Mami und Papi: Jugendliche wollen mit zunehmendem Alter immer mehr Zeit mit Gleichaltrigen verbringen. Gemeinsam unternehmen sie die ersten Schritte in der Gesellschaft und suchen ihren eigenen Lebensstil.
Klar, dass dabei nicht alles auf Anhieb funktioniert. Am besten kommts, wenn Eltern den Kindern Freiräume einräumen, aber auch Grenzen kommunizieren. So unterstützen sie sie auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Allerdings: Bei vielen Eltern bleibt ein mulmiges Gefühl zurück, wenn die Sprösslinge allein «auf die Gasse» gehen. Kontrollwahn bringt aber nichts. Wer Heranwachsenden nachspioniert, gibt ihnen das Gefühl, dass man ihnen ohnehin nicht vertraut. Warum sollen sie sich dann an Abmachungen halten? Warten Sie abends auch nicht auf dem Sofa, bis die Jungmannschaft wieder zu Hause ist.
Welche Grundprinzipien sollen für den Ausgang gelten?
- Setzen Sie sich mit dem Teenager zusammen und legen Sie gemeinsam verbindliche Regeln fest. Besprechen Sie, was auf keinen Fall in Frage kommt: mit jemandem fahren, den man nicht kennt; mit jemandem fahren, der getrunken hat – und anderes.
- Diskutieren Sie über Alkohol und Cannabis und nehmen Sie dazu eine klare Haltung ein. Übrigens: Das Thema Sexualität sollten Sie unabhängig vom Ausgang bereits diskutiert haben.
- Stellen Sie sicher, dass Sie für Notfälle telefonisch erreichbar sind, wenn das Kind die ersten Male weggeht.
Ab welchem Alter?
Dazu gibt es keine allgemeingültige Regel. Rechtlich gesehen entscheiden bei Minderjährigen die Eltern. Einige Jugendliche sind früher reif genug, die Verantwortung zu tragen, andere später.
Eine Faustregel: Wenn Sie dem Kind nicht zutrauen, dass es allein mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr in den Ausgang und zurück fährt, ist es vielleicht noch zu früh für Ausgang.
Wie lange im Ausgang?
Besprechen Sie diese Frage mit den Kindern. Oft haben Jugendliche selber sehr vernünftige Vorschläge, wie lange sie wegbleiben wollen. Der erste Kinobesuch in Begleitung Gleichaltriger muss nicht unbedingt um 20 Uhr sein, wenn es auch um 18 Uhr geht. Als Richtschnur können die Empfehlungen der Suchtpräventionsstelle Zürich gelten:
- 12- bis 14-Jährige: unter der Woche bis 21 Uhr, am Wochenende und in den Ferien bis 23 Uhr;
- bis 16-Jährige: unter der Woche bis 22 Uhr, am Wochenende und in den Ferien bis 24 Uhr.